Eine Ziege, einen Büffel, drei Betten und ein paar Strohmatten: Das ist alles, was die Familie von Bauer Abdul Majid auf die etwas erhöhte Strasse retten konnte.
Mit seiner Frau Laziza und seinen zehn Kindern lebt er im Bauerndorf Gulwahar in der Provinz Sindh ganz im Süden von Pakistan. Normalerweise ist der Fluss Indus ein paar Kilometer weit entfernt, doch das Jahrhunderthochwasser hat auch sie getroffen. Die Felder stehen immer noch unter Wasser.
Im Dorf selber ist das Wasser wieder weg, aber vom Haus von Abdul Majid steht nur noch ein einziger Raum und auch dieser droht einzustürzen. Das Bauwerk aus Ziegelsteinen, Lehm und Kuhmist war dem hüfthohen Wasser nicht gewachsen.
Verständlicherweise macht sich Abdul Majid jetzt grosse Sorgen. Die Ernte ist zerstört und in der Not haben sie sich vom Saatgut ernährt, das jetzt ausgesät werden müsste. Wie er so seine Familie über den Winter bringen soll, das weiss er bis jetzt noch nicht. Hilfe hat er bis jetzt keine bekommen, einzig die Armee verteilt ab und zu von einem Lastwagen aus etwas Reis oder Fladenbrot.
Sendung Input, DRS3, vom Freitag 5.9.2010