
Sie kommen mit Booten über den Grenzfluss oder durch die Wälder. Mehr als 500’000 Rohingya sind im vergangenen Monaten vor der burmesischen Armee nach Bangladesch geflohen. Die jüngste Gewaltwelle begann am 25. August, nachdem militante Muslime Polizei- und Grenzposten im Westen Burmas angegriffen und dabei mindestens 32 Personen getötet hatten. Seither übt die Armee an der muslimischen Minderheit der Rohingya Vergeltung. Der UNO-Generalsekretär bezeichnet das Vorgehen der Armee als Paradebeispiel einer ethnischen Säuberung. Mehr als ein Drittel der Rohingya sind inzwischen aus Burma geflohen, wieviele umgebracht wurden, weiss niemand. In Bangladesch finden sie Zuflucht in behelfsmässigen Flüchtlingslagern unter Plasticplanen. Langsam läuft die internationale Hilfe an, aber für die Flüchtlinge geht der Überlebenskampf weiter.
Aus Echo der Zeit, SRF, 28.9.2017