Gestern wurde in Burma ein neues Parlament gewählt. Heute ist klar: Aung San Suu Kyi und ihre Nationale Liga für Demokratie (NLD) haben die militärnahe Regierungspartei besiegt (bitte letzte Agenturen sichten). Nach Jahren der Militärdiktator bedeutet das auch ein Sieg der Demokratie. Doch nicht alle konnten an diesen ersten freien Wahlen teilnehmen, auch nicht die muslimische Minderheit der Rohingyas. Die ungefähr eine Million Rohingyas werden von der Regierung nicht als Staatsbürger anerkannt. Die meisten von ihnen leben im Gliedstaat Rakhine an der Südwestküste des Landes. Dort kam es 2012 zu schweren Ausschreitungen zwischen Angehörigen der muslimischen Rohingyas und den buddhistischen Rakhines. Muslimische Dörfer wurden niedergebrannt, ungefähr 200 Menschen kamen um. Seither wurden 140 000 Rohingyas in Flüchtlingslager gesperrt.
Echo der Zeit (SRF) vom 9.11.2015